Deutschsprachige Erstaufführung

Gregor Eckert Minden

Ist Shakespeare tot?

Schauspiel von Keir Cutler nach einer satirischen Vorlage von Mark Twain

Gregor Eckert – Ist Shakespeare tot?
Gregor Eckert – Ist Shakespeare tot?  //  Foto: Gregor Eckert

Ein Mann in Manier eines amerikanischen Anwalts im Disput mit einer Büste. Und schon sind wir mitten drin in der uralten Urheber-Debatte um William Shakespeare. Gregor Eckert macht sich zum spitzzüngigen Anwalt aller Shakespeare-Zweifler und elisabethanischen Verschwörungstheoretiker, und fasst anhand der grandios geschriebenen Textvorlage von Mark Twain die Ungereimtheiten zu einer kurzweiligen Argumentationskette in Form eines Gerichts-Einakters zusammen. Der Zuschauer nimmt Platz in der Rolle des Geschworenen. Es folgt ein amüsantes, bestechendes Gerichtsverfahren. Der Zuschauer überprüft seine vorgefertigten Meinungen. Er schärft seinen Verstand anhand der rhetorisch-kritischer Polemik. Sein oder nicht Sein? Wer war es? Shakespeare oder William? Oder keiner von beiden? Oder ein ganz Anderer. Die Frage lautet: "Ist Shakespeare tot?" Und Gregor Eckert präsentiert die vergnügliche Suche nach einer Antwort. Ob er sie findet, steht auf einem anderen Blatt.

Keir Cutler

Der kanadische Schauspieler und Professor für Theaterwissenschaften lebt in Montreal und stellt seine Bearbeitung von "Is Shakespeare Dead" in voller Länge online auf youtube.com für Schulen und andere Interessenten zur Verfügung. Als Autor des Buches "The Shakespeare Authorship Question: A Crackpot's View" bezieht er in der Debatte eine sehr ernsthafte und vehemente Position für die Twain'sche These.

Die Textvorlage von Mark Twain

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, nur wenige Jahre vor seinem Tod nahm Mark Twain in seiner satirischen Streitschrift unter dem Titel: "Is Shakespeare Dead?" wortgewaltig und provokativ Stellung zur Urheberdebatte um William Shakespeare. Die These: Der Mann aus Stratford upon Avon mit Namen William Shakespeare war nicht der Dichter der ihm zugeschriebenen Werke. Zu viele Kuriositäten ranken sich um diese endlose Debatte. Mark Twain gründete seine Argumentation darauf, dass ein Dichter nur aus seine eigenen Erfahrungen, aus seiner eigenen Biographie heraus schöpfen könne. Und das Shakespeare-Gesamtwerk umfasst schließlich nahezu das gesamte Wissen der damaligen Zeit. Der Sohn eines einfachen Handschuhmachers aus dem hinterwäldlerischen Dorf Stratford könne sich unmöglich eine solch umfassende Bildung und die Kenntnis höfischer Details aus der elisabethanischen Epoche angeeignet haben. Aus dem Boden solcher Überlegungen sprießen seit Jahrhunderten allerlei Spekulationen und Theorien über den wahren Urheber des Shakespeare-Werkes. Doch auf eine wirklich heiße Spur wartet die Welt bisher vergeblich. Es gibt Indizien in endloser Zahl, doch keinen einzigen Beweis. Somit steht einem höchst spekulativen jedoch nicht weniger unterhaltsamen, und mit interessanten Fakten gespickten Abend nichts mehr im Wege. Mit Mark Twain macht das Spekulieren doch immer wieder Spaß.

Homepage: www.gregor-eckert.de

Gregor Eckert,

geboren 1971 in Pfullendorf, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Gießen. Er nahm Schauspielunterricht bei Heidrun und Kurt Müller-Graf, Karlsruhe. Nach verschiedenen Engagements arbeitet er seit 2001 als freischaffender Schauspieler und spielt diverse Soloprogramme.
In der hinterbuehne zeigte er bereits unter anderem die Solo-Stücke "Gestatten! - Mark Twain" und "Der Kontrabass".

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